Kaum einer kommt im Sommer ohne sie aus: juckende, rote Quaddel, die uns wie ihre nervigen Verursacher selbst in den Wahnsinn treiben. Was du bei einem Mückenstich tun kannst und welche (Haus-)Mittel dagegen helfen, erfährst du bei uns.
Was hilft gegen juckende Mückenstiche?
Wenn die Mücke zusticht, injiziert sie Speichel in die Einstichstelle. Dieser betäubt lokal und vermindert die Blutgerinnung. Aber warum jucken die Stiche eigentlich so? Unser Immunsystem schüttet als Reaktion den Botenstoff Histamin aus, der dafür sorgt, dass der Stich anschwillt, sich rötet und zu jucken beginnt.
Viele Mittel versprechen schnelle Hilfe bei Mückenstichen. Sowohl Hausmittel als auch Salben aus der Apotheke sollen den Juckreiz und die Schwellung lindern. Doch was hilft wirklich bei Mückenstichen?
Das beste Mittel gegen Mückenstiche
Wenn du von einer Mücke gestochen wurdest, solltest du die betreffende Stelle zunächst gut kühlen. Dies lindern unmittelbar den Juckreiz und sorgt für Erleichterung. Außerdem solltest du auf keinen Fall kratzen!
Denn so wird der Juckreiz verstärkt, da sich der Speichel der Mücke weiter verteilt, die Histamin-Produktion vermehrt wird und durch kleine Verletzungen Bakterien und Keime eindringen können. Diese können eine Infektion und im schlimmsten Fall sogar eine Blutvergiftung verursachen.
Hast du einen Mückenstich bemerkt, hilft am besten: Kühlen.
Dabei ist es ganz egal, ob du die betroffene Stelle unter fließendem, kaltem Wasser, mit einem nassen Tuch, Eiswürfeln, gefrorenen Lebensmitteln oder einer Kühlkompresse behandelst. Wichtig ist allerdings, dass Eiswürfel oder Kühlkompressen nicht direkt auf der Haut liegen. Wickle sie deshalb in ein Tuch ein und kühle den Stich für maximal zehn Minuten, sonst kann es zu Erfrierungen kommen.
Die Kälte verengt die Blutgefäße und sorgt dafür, dass weniger Histamin ausgeschüttet wird. Die Nerven leiten durch die Kälte außerdem die Reize langsamer weiter, wodurch der Stich weniger juckt.
Hausmittel gegen Mückenstiche
Keine Salben aus der Apotheke zur Hand? Kein Problem, denn es gibt zahlreiche Hausmittel gegen Mückenstiche. Folgende natürliche Mittel helfen gegen juckende Stiche:
- Zwiebel
- Frische Zitronen-, Ingwer- oder Gurkenscheibe
- Aloe vera
- (Apfel-)Essig
- Teebaumöl
- Spitzwegerich, Breitwegerich und Schafgarbe
Eine halbierte Zwiebel, die du mit der Schnittkante auf den Stich drückst, hemmt den Juckreiz und desinfiziert den Stich durch die antibakterielle Wirkung des enthaltenen Schwefels. Der Zwiebelsaft hat außerdem einen leichten Kühleffekt.
Dasselbe funktioniert auch mit einer frischen Zitronen-, Ingwer- oder Gurkenscheibe sowie Aloe vera. Der Saft hemmt die Entzündung und kühlt den Mückenstich.
Auch Apfelessig hat eine desinfizierende Wirkung und kühlt die juckende Stelle. Tupfe ihn einfach mit einem Wattepad auf oder mache einen kalten Umschlag mit Essigwasser (ein Teil Essig, zwei Teile Wasser).
Genauso gut kannst du Teebaumöl pur oder mit Speiseöl verdünnt auf den Mückenstich tupfen. Es wirkt kühlend und desinfizierend. Wende es aber nur an, wenn der Stich nicht aufgekratzt und nicht in der Nähe von Schleimhäuten ist, da es sonst zu Reizungen und Brennen kommen kann!
Mückenstiche unterwegs (natürlich) behandeln
Was kannst du bei einem Mückenstich unterwegs tun? Wenn dich eine Mücke am See oder beim Wandern erwischt, kannst du nach Spitzwegerich, Breitwegerich oder Schafgarbe Ausschau halten.
Zerreibe die Blätter zwischen den Fingern und betupfe damit den Mückenstich. Der Saft lindert das Jucken durch seine kühlende Wirkung. Hier findest du ein interessantes Video zum Thema Hausmittel gegen Mückenstiche.
Aber Achtung: Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden schlimmer werden und lange anhalten, solltest du einen Arzt aufsuchen!
Hilfe aus der Apotheke gegen juckende Mückenstiche
Abseits von natürlichen Mitteln gegen Stiche, findest du natürlich auch in der Apotheke zahlreiche Präparate gegen juckende Mückenstiche:
- Mücken-Gels
- Stichheiler bzw. Hitzestifte
- Antihistaminika
- Niedrig dosierte Kortison-Präparate
- Menthol-Salben
Wenn du doch lieber auf Mittel gegen Mückenstiche aus der Apotheke vertraust, dann greif zunächst am besten zu einem Mücken-Gel. Dieses kühlt und desinfiziert die betroffene Stelle. Wenn du die kühlende Wirkung noch zusätzlich verstärken möchtest, kannst du es im Kühlschrank lagern.
Wenn du keine Lust auf Cremes und andere Mittel hast, dann kannst du dir auch einen Stichheiler bzw. Hitzestift anschaffen. Dieser erwärmt die betroffene Stelle auf ca. 50 Grad Celsius und zerstört so das juckreizverursachende Eiweiß, das im Speichel der Mücke enthalten ist. Dadurch wird weniger Histamin ausgeschüttet und der Juckreiz verschwindet.
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Bei stärkeren Beschwerden kannst du dir in der Apotheke ein Antihistaminikum in Form von Salben, Cremes oder Gels besorgen. Dieses hemmt die Wirkung des Histamins im Körper. So schwillt der Mückenstich nicht so stark an und der Juckreiz wird reduziert. Es ist auch in Tablettenform erhältlich, wobei es von innen wirkt.
Welche Cremes und Gels wirklich gegen Mückenstiche helfen, erfährst du in diesem Beitrag!
Außerdem findest du dort auch niedrig dosierte Kortison-Präparate, die die Entzündungsreaktion mindern. Diese solltest du aber nur bei schlimmeren Beschwerden anwenden.
Als Alternative für Antihistaminika oder Kortisol-Salben gibt es in der Apotheke auch Menthol-Salben, die zum Kühlen des Stichs aufgetragen werden können. Beachte auch hier, dass du diese Salben nicht auf offenen Wunden auftragen solltest.
Wie kann ich Mückenstiche vorbeugen?
Vorsicht ist besser als Nachsicht. Deshalb erfährst du hier, wie du Mückenstiche am besten verhindern kannst:
- Lange, dicht gewebte, helle und locker sitzende Mückenschutz Kleidung
- Schweißgeruch minimieren
- Süße Parfüms und Deos vermeiden
- Im Haus: Ventilatoren, Insektengitter für die Fenster oder Moskitonetze
- Hausmittel: Pflanzen gegen Mücken, ätherische Öle
- Synthetische Anti-Mückenmittel
Um den Mücken gar nicht erst die Gelegenheit zum Zustechen zu geben, empfiehlt es sich lange, dicht gewebte, helle und lockere Kleidung zu tragen. Bei enganliegenden oder weitmaschigen Shirts und Hosen kann es passieren, dass die Mücken durch den Stoff stechen.
Da die Insekten nicht nur von unserem ausgeatmeten Kohlenstoffdioxid, sondern auch von dem Geruch nach Schweiß angelockt werden, solltest du vor allem im Sommer abends duschen. Süße Parfüms und Deodorants solltest du eher vermeiden, da das die Mücken anlockt.
Das hilft gegen Mücken im Haus
Im Haus helfen Ventilatoren sowie engmaschige Insektengitter dabei, die Plagegeister fernzuhalten. Solltest du bereits Moskitos im Haus haben, dann ist ein Moskitonetz über deinem Bett hilfreich.
Dass es hilft, vor dem Lüften die Lichter auszumachen, ist hingegen ein Mythos. Mücken werden vom Kohlenstoffdioxid unserer Ausatemluft und unserem Schweißgeruch angelockt und nicht durch Licht. Dieser Trick hilft nur gegen andere Insekten wie zum Beispiel Motten.
Es gibt auch verschiedenen Pflanzen und Hausmittel, die gegen Mücken im Zimmer helfen. Auf dem Balkon oder der Terrasse einfach Tomatenpflanzen oder Weihrauch platzieren, denn diese Gerüche können sie nicht ausstehen.
Ein weiterer Tipp: Da Mücken für die Eiablage stehendes Wasser benötigen und die Larven nur dort schlüpfen können, solltest du Regentonnen oder Gießkannen nicht unbedingt vor dem Schlafzimmerfenster platzieren.
Auch ätherische Öle (z.B. Zitrusfrüchte, Lavendel, Eukalyptus oder Zedernholz), die auf die Haut aufgetragen werden, bevor man nach draußen geht oder in einem Mückenarmband enthalten sind, bieten einen natürlichen Schutz.
Du kannst natürlich auch zu synthetischen Anti-Mückenmitteln greifen, die deutlich längeren Schutz gegen Mücken bieten. Die meisten Mittel enthalten dabei den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid), der bis zu acht Stunden schützt. Allerdings kann er die Schleimhäute reizen sowie allergische Reaktionen hervorrufen und ist daher nicht für Babys, Kleinkinder und Schwangere geeignet.
Sollte ich bei einem entzündeten Mückenstich zum Arzt?
Beobachte die Einstichstelle und gehe bei starken, langanhaltenden Beschwerden oder bei Stichen an sensiblen Hautstellen (wie zum Beispiel am Augenlid) unbedingt zum Arzt. Sollte sich die Rötung ausbreiten oder der Stich sehr anschwellen, sich erwärmen und zu pochen beginnen, könnte sich eine Infektion gebildet haben. Bei solch einem entzündeten Mückenstich hilft meist nur noch eine Behandlung mit Antibiotika.
In seltenen Fällen kann es auch bei Mückenstichen zu einer allergischen Reaktion kommen. Diese zeigt sich durch eine deutlich stärkere Quaddelbildung und Juckreiz, auch die Schleimhäute können anschwellen. Es ist außerdem möglich, dass sich am ganzen Körper rote Flecken oder Quaddeln bilden.
Dein Mückenstich ist geschwollen oder entzündet? Dann helfen dir vielleicht unsere Tipps in diesem Ratgeber.
Im schlimmsten Fall kann es nach einem Mückenstich zu Übelkeit, Schwindel und Herzrasen kommen. Auch dann solltest du auf schnellstem Weg einen Arzt aufsuchen.
Fazit
Bei akut juckenden Mückenstichen gilt als bestes Mittel: kühlen und nicht kratzen. Aber auch verschiedenste Hausmittel wie eine Zwiebel, Aloe vera, Zitrone oder Essigumschläge können den Juckreiz und die Schwellung lindern.
Da Hausmittel immer ihre Grenzen haben, bieten zudem Mittel aus der Apotheke schnelle Hilfe gegen Mückenstiche. Du kannst dich hier zwischen Mücken-Gels, Hitzestiften und bei stärkeren Reaktionen Antihistaminika oder Kortisol entscheiden.
Sollten die Beschwerden aber schlimmer werden oder auch nach längerer Zeit nicht abklingen, suche einen Arzt auf. Es könnte dann eine allergische Reaktion oder Infektion vorliegen.
Um erst gar keine Mücken anzulocken, kannst du mit verschiedenen Hausmitteln oder synthetischen Anti-Mückenmitteln vorbeugen. Auch Insektengitter oder Ventiltoren helfen gegen Mücken im Haus.
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