Malaria gehört noch immer zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten der Erde. Jährlich sterben laut WHO über 400.000 Menschen an der Tropenkrankheit. Bis heute gibt es keinen bewährten Impfstoff. Wer in Malaria-Risikogebiete reist sollte sich daher unbedingt umfassend schützen. Was man tun kann, erklären wir dir hier.
Malaria Übertragung
Ursache und Auslöser der gefährlichen Krankheit sind winzige Parasiten (Plasmodien), die von der Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen werden können.
Die Plasmodien gelangen durch den Mückenspeichel ins Blut und dann zur Leber, hier vermehren sie sich und reifen heran, bevor sie die roten Blutkörperchen befallen. Schreitet die Krankheit weiter voran, kommt es zu Organschäden.
Symptome bei einer Marlia-Übertragung
Besonders tückisch: Die grippeähnlichen Symptome der Krankheit (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall, Übelkeit) lassen sich oft nur schwer von harmlosen Grippe- und Reisekrankheiten unterschieden. Typisch für Malaria ist aber das schubhafte Auftreten des Fiebers bzw. Wechselfieber.
Auch wer beschwerdenfrei aus dem Urlaub zurückkehrt, kann noch an Malaria erkranken, denn in der Regel vergehen ein bis sechs Wochen (Inkubationszeit), bis die Krankheit ausbricht.
Ohne rechtzeitige Therapie führt Malaria zu Organschäden und in Folge zum Tod.
Bei der Infektion von Schwangeren, ist auch das ungeborene Baby in Gefahr. Für Kinder ist die Krankheit extrem gefährlich, da ihr Immunsystem besonders sensibel ist.
Bei Kindern treten zudem Beschwerden stärker auf und Komplikationen sind häufiger. Besonders gefährdet sind auch ältere Menschen und Personen, deren Immunsystem geschwächt ist!
Malaria Verbreitung
Malaria ist besonders in Ländern der Tropen und Subtropen verbreitet; verschiedene Gebiete in Nord-, West-, Ost- und Südafrika, in Mittel- und Südamerika, Vorderasien, Indien und Südostasien sind davon betroffen.
Einen sehr guten Überblick zu Empfehlungen und Länderinformationen betroffener Gebiete gibt die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG).
Malaria Vorbeugung
Wer eine Reise in die Tropen oder Subtropen plant, sollte sich gründlich über das Malaria-Risiko im Zielland informieren. Ist man dann vor Ort, gibt es grundsätzlich zwei wesentliche Schutzmaßnahmen:
- Mückenstiche so gut es geht vermeiden
- Malaria-Medikamente (medikamentöse Prophylaxe)
Tipp #1: Mückenstiche vermeiden
Anopheles-Mücken sind besonders in der Dämmerung und nachts aktiv, man sollte sich daher zu diesen Zeiten möglichst wenig im Freien aufhalten.
Die in vielen Fällen einfachste und beste Methode um sich draußen und drinnen vor Mückenstichen zu schützen, sind Mückengitter an Fenstern und Türen bzw. Moskitonetze über dem Bett. Imprägnierte und feinmaschige Netze am Schlafplatz sind daher ein absolutes Muss!
Wichtig ist, dass das auserkorene Moskitonetz feinmaschig ist und ausreichend Platz bietet, sodass man nicht mit der Haut anliegt. Auf Reisen empfiehlt sich außerdem ein imprägniertes Netz, da es nochmal besseren Schutz bietet.
Zusätzlich können auf unbedeckte Haut Repellents, also Mückenschutzmittel, aufgetragen werden. Aber Vorsicht: Die Wirkung dieser Produkte ist begrenzt. Starkes Schwitzen beeinflusst ebenfalls die Wirkzeit der Mittel.
Besonders empfehlenswert ist deshalb auch sogenannte Mückenschutz Kleidung, welche zum Teil aus imprägnierten Fasern besteht und besonders dicht gewebt ist.
Moskitos haben keine Chance durch das dichte Gewebe zu stechen und man kann so knapp 80% der Stiche von Vornherein vermeiden. Die spezielle stichfeste Kleidung gibt es natürlich für Damen, Herren und auch Kinder!
Mückenschutz Kleidung
Diese spezielle Kleidung ist dicht gewebt und mit speziell imprägnieren Fasern versehen. Hier findest du alle wichtigen Informationen dazu.
Wer sich doppelt und dreifach absichern will, kann abgesehen von Hautspray und Mückenschutz Kleidung, die Kleidungsstücke auch noch selber zusätzlich imprägnieren. Hierzu eignet sich ein Kleidungsspray am besten.
Tipp #2: Malariaprophylaxe mit Medikamenten
Das Wichtigste zuerst: Keine Malaria-Vorbeugung mit Medikamenten (Chemoprophylaxe) schützt zu 100% vor einer Erkrankung. Die Chemoprophylaxe verhindert zwar keine Infektion, tötet den Erreger aber ab bzw. verhindert seine Vermehrung.
Bei Reisen in Ländern mit sehr hohem Malariarisiko, ist eine medikamentöse Prophylaxe grundsätzlich zu empfehlen, denn das Risiko eines Ausbruchs der Krankheit kann vermindert werden.
Die konkreten Medikamente sowie ihre Dosierung, muss nach Absprache mit einem spezialisierten Tropenmediziner individuell an Reiseziel, Reiseart und Reisezeit angepasst werden.
Die Wirksamkeit der Medikamente wird besonders auch durch die Entwicklung von Resistenzen beim Erreger und dessen Wandelbarkeit erschwert.
Dies geht mitunter so schnell, dass man in den Tropeninstituten immer nach den aktuellen Prophylaxeempfehlungen fragen muss.
Hier eine kurze Auswahl der gängigsten Präparate, welche zur Vorbeugung eingesetzt werden:
- Atovaquon/Proguanil
- Chloroquin
- Doxycyclin
- Mefloquin
- Dihydroartemisinin
Auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin findet man eine detailliertere Beschreibung der wichtigsten Medikamente, sowie Hinweise auf Nebenwirkungen.
Für Kinder unter 8 Jahren oder Schwangere eignen sich nur einige der angeführten Präparate (z.B. Dihydroartemisinin, Mefloquin).
Von Reisen in Malariagebieten mit Kleinkindern, wird aber generell abgeraten, da das Risiko einfach zu groß ist. Auch Reisen während der Regenzeit – und damit erhöhtem Vorkommen der Stechmücken sollten möglichst vermieden werden.
In Ausnahmefällen können bei einer Infektion, nach genauer Absprache mit dem Arzt, auch Medikamente zur Notfall-Selbstbehandlung eingenommen werden. Generell sollte an dieser Stelle noch angemerkt werden, dass die Medikamente sehr stark sind und Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Es ist also eine echte Chemiekeule, die man seinem Körper hier zumutet.
Wichtig: Bekommst du nach einer Reise in ein Malaria-Risikogebiet Fieber, gehe sofort zum Arzt und lass dich auf Malaria untersuchen! Nur eine Blutuntersuchung liefert einen sicheren Nachweis für die Infektionskrankheit.